Deutsche Kletterer auf über 3.000m biwakiert: Hilfe von Rettungskräften abgelehnt – Ginzling

Am 26. Februar 2019 durchstiegen zwei deutsche Alpinisten die sogenannte Diagonale am Schrammacher (3.411m).
Die Tour ist in den letzten Jahren zu einer Modetour im Winter geworden, darf allerdings auf Grund der Länge und Schwierigkeit, und auch des doch auch relativ langen Anstiegs wegen, nicht unterschätzt werden. Auch der Abstieg zur Alpeinerscharte ist nicht gerade ein Spaziergang, und so kam es dort oben in den vergangenen Jahren immer wieder zu, teils spektakulären, Einsätzen. Gott sei Dank aber bisher immer mit glimpflichen Ausgang.

So dürften auch diese beiden Kletterer die Tour unterschätzt haben, und hatten die Wand um 22:00 immer ich nicht vollständig durchstiegen. Alarmiert durch einen Bekannten der beiden, ging die Bergrettung St. Jodok daraufhin in Einsatz. Zusammen mit den Ortsstellen Tux und Ginzling, versuchte man noch zu später Abendstunde eine Bergung der zwei Kletterer zu organisieren. Auf Grund des recht starken Windes in dieser Höhe und der Dunkelheit, war an eine Rettung mit Hubschrauber Unterstützung aber nicht zu denken. Der terrestrische Anstieg sowohl von Vals als auch von Ginzlinger Seite hätte nahezu bis zum Tagesanbruch gedauert. Zudem hätten sich beide Mannschaften in dem teils sehr steilen Gelände mit Lawinengefahr und Steinschlag auseinander setzen müssen.
Die beiden Alpinisten hatten nur ab und zu whatsapp Kontakt zu ihrem Kollegen in Innsbruck. Sie konnten sich halbwegs windgeschützt einen Platz suchen, wo sie die Nacht in einem Biwak Sack ausharrten.

Um 06:00 früh am nächsten Tag startete der Notarzthubschrauber Alpin 5 von Tux aus Richtung Schrammacher. Die Bergretter der Ortsstellen St. Jodok und Ginzling standen zu diesem Zeitpunkt jeweils am nächstgelegenen Abholpunkt bereit.
Als die Besatzung des Alpin 5 die zwei Kletterer sichteten, waren diese selbstständig im Abstieg begriffen und signalisierten keine Hilfe zu brauchen.
Bei einem nochmaligem Anflug mit dem Einsatzleiter der Bergrettung Ginzling konnten die Männer zweifelsfrei als die beiden Gesuchten identifiziert werden. Die beiden schenkten dem Hubschrauber keine weitere Beachtung.
Der Einsatz des NAH und der Bergrettung wurde daraufhin abgebrochen, und zur weiteren Behandlung an die Alpinpolizei weitergegeben.


Text: Bergrettung