Grossübung auf B169 in Ried/Zillertal

11 Schwer-, 14 Leicht- und 10 Unverletzte nach einem Zusammenstoß auf der B169. Ein Verkehrsunfall mit einem PKW löst einen Stau aus, ein Bus übersieht das Stauende, verunfallt und fängt zu rauchen an – im Tunnel! So das Übungsszenario für Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei.

RIED I.Z. Am 14. Oktober 2023 um 15 Uhr geht bei der Leitstelle Tirol ein fiktiver Notruf ein: Verkehrsunfall mit 3 verletzten Personen im ersten Tunnel der Umfahrungsstraße in Ried im Zillertal. Die Einsatzkräfte vor Ort hören beim Versorgen der Patienten plötzlich einen Knall im Tunnel, gleichzeitig gehen mehrere weitere Notrufe ein und die Leitstelle Tirol, die für die Tunnelüberwachung zuständig ist, meldet einen Brand. 35 Sanitäter:innen vom Roten Kreuz Schwaz und Hall, sowie 120 Mann/Frau der Feuerwehren Ried i.Z., Kaltenbach, Stumm, Schlitters, Schwaz, Uderns und Hart rücken aus. Für die Sicherheit im Straßenverkehr sorgen 8 Kolleg:innen der Polizei Ried/Zillertal und Zell am Ziller.

Starker Rauch im Tunnel

BI Christoph Höllwarth, Kommandant Stv. der Feuerwehr Ried: „Aus dem Tunnel war starker Rauch zu sehen, weshalb sich unsere Mannschaften bereits vor Ankunft mit schwerem Atemschutz ausgerüstet haben. Wir starteten, gemeinsam mit den umliegenden Feuerwehren, unmittelbar mit der Brandbekämpfung und Personenrettung aus dem Tunnel.“ Eine besondere Herausforderung stellte der Abstand zum sicheren Versorgungsplatz des Roten Kreuzes dar. „Unter Atemschutz ist jeder Meter mit Patient anstrengend. Dank unserer sehr gut ausgebildeten und auch fitten Kameradinnen und Kameraden konnte aber auch dies ohne Probleme bewältigt werden.“

Für das Rote Kreuz stellte die Rauchentwicklung eine Herausforderung dar berichtet Bezirksrettungskommandant Andreas Schiestl: „Wir mussten uns einen Platz suchen, der garantiert frei von Rauch bleibt, um unser Personal nicht zu gefährden. Unser Einsatzleiter legte diesen Platz in einer Wiese auf bzw. neben dem Tunnel fest, so war eine Zufahrt bis zum Einsatzort über den Radweg gewährleistet. Im Tunnel konnte wir uns auf Grund der Rauchentwicklung nicht aufhalten.“ Die Struktur am Behandlungsplatz ist genauestens festgelegt, damit jede:r ankommende Sanitäter:in weiß, wo geparkt wird bzw. wo man sich meldet. Der Einsatzleiter wird durch mehrere Leiter für diverse taktische Räume unterstützt. Eine bekannte und bewährte Struktur, die aber auch viel Disziplin bedarf.

Einsatzleiter des Roten Kreuzes geprüft
Das Szenario wurde auch dazu genutzt, um einen neuen Einsatzleiter des Roten Kreuzes Hall in Tirol zu prüfen: Wolfgang Kranebitter. Dieser absolvierte die theoretische Ausbildung und Prüfung, nun folgte die praktische Prüfung. Genau beobachtet wurde dieser vom Landesrettungskommandant Stv. Günther Schwemberger, welcher nach der Übung die positive Prüfung verkünden durfte: „Einsätze in dieser Größenordnung kommen für aktive Einsatzleiter sehr selten vor. Daher sind unsere Prüflinge bestens für den Alltag vorbereitet, wenn sie ein solches Szenario meistern. Herzliche Gratulation!“ Glückwünsche kommen auch vom Bezirksrettungskommandanten Hall, Ing. Florian Isser, der sich ebenfalls vor Ort ein Bild von seinem Prüfling machte: „Wir gratulieren unserem Wolfi, er darf nach Freigabe durch das Bezirksrettungskommando ab heute als Einsatzleiter ausrücken – eine verantwortungsvolle Aufgabe und wichtige Verstärkung für unser Team.“

Fazit: neue Erkenntnisse und Erfahrungen
Beim Fazit der Übung sind sich die Kommandanten der Einsatzorganisationen einig. „Wir nehmen neue Erkenntnisse und Erfahrungen mit. Durch Übungen wie diese können solche Orte genauer unter die Lupe genommen werden, im Einsatzfall weiß jeder, was zu tun ist. Zudem fördert dies unseren Zusammenhalt. Kennt man sich im Einsatz untereinander geht vieles einfacher“ erklärt Schiestl. Die Zusammenarbeit der diversen Einsatzorganisationen im Bezirk Schwaz funktioniert in gewohnter Art und Weise perfekt. Gemeinsam ist man stark.

Text: Rotes Kreuz Schwaz