33 Verletzte nach Zugbrand im Terfener Tunnel – Fritzens

Großalarm am Mittwochabend an der Neuen Weststrecke: Auf einem der Autotransportwagen des Nightjets fängt ein Fahrzeug Feuer. Bis zu 370 Passagiere sollen sich an Bord befinden. 151 sind es laut Land Tirol am Ende, die in Sicherheit gebracht werden.
Fritzens – Mittwoch, 20.40 Uhr: Im Terfener Tunnel in der Nähe von Fritzens wird ein Oberleitungsschaden gemeldet. Gleichzeitig erfolgt der Brandalarm. Auf einem der Autotransportwagen des Nightjets nach Hamburg/Amsterdam hat ein Fahrzeug Feuer gefangen. Großalarm wird ausgelöst.
Das Feuer brach gegen 20.45 Uhr aus. Rund 20 Feuerwehren aus der Umgebung machten sich sofort auf den Weg zum Terfener Tunnel. „Derzeit ist eine Evakuierung im Gang“, sagte ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair am späten Abend zur „Krone“. Ersten Informationen zufolge war das Fahrzeug auf dem Zug durch einen Oberleitungsschaden in Brand geraten.
Mittwochnacht konnte das Feuer schließlich gelöscht werden, knapp nach 23 Uhr konnten alle Menschen in Sicherheit gebracht worden.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich 151 Fahrgäste im Nightjet. Zwischenzeitlich hatten die Einsatzkräfte wegen der Sitzplatzreservierungen rund 200 oder gar bis zu 370 Fahrgäste angenommen. Die Personen konnten vor dem Feuer gerettet werden. 33 Personen wurden leicht verletzt, beziehungsweise bestand bei ihnen Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung. Die Evakuierung war nämlich nur mit Brand-Fluchthauben möglich.
Zuvor war die Polizei noch von rund 50 Leichtverletzten ausgegangen. Die Fahrgäste wurden zunächst in Rettungszelten in Sicherheit gebracht und zur weiteren Abklärung in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert.
Die ÖBB organisierten Busse für den Weitertransport, wobei die Fahrt nach Hamburg oder Amsterdam direkt am Mittwochabend nicht mehr fortgesetzt werden konnte. Jene, die keine medizinische Versorgung brauchten, wurden vorerst mit Bussen nach Innsbruck gebracht. Für alle Personen wurden Schlafmöglichkeiten organisiert, berichteten Vertreterinnen und Vertreter des Landes Tirol. Auf Social Media (siehe Tweet oben) wurde jedoch kritisiert, dass Informationen rund um die Weststrecke nicht zeitnahe weitergegeben worden seien. Bei Lamas Wien seien die Fahrgäste etwa informiert worden, meinte ein Nutzer sarkastisch.
Die Strecke im Tunnel wurde bis Abschluss der Arbeiten gesperrt, Züge umgeleitet. Bei dem Einsatzort handelt es sich um einen Tunnel der Neuen Unterinntalbahn nahe Fritzens (Bezirk Innsbruck-Land).


Text: Krone.at/Tirol