In Mayrhofen in Tirol stand eine Gästepension nun erneut im Zentrum eines Polizeieinsatzes, nach mehreren Vorfällen in dieser Saison reicht es dem Besitzer jetzt. Erschwerend kommt derzeit noch ein Großevent hinzu.
Feiernde junge Skitouristen, die auch anderes als Zillertal Bier konsumieren, bevölkern noch bis zum Wochenende Mayrhofen – das Festival „Snowbombing“ läuft! Die Veranstalter bemühen sich seit Jahren um Sicherheit, haben „Verhaltensregeln“ mit 13 Punkten herausgegeben. Auch das Verbot von „illegalen Substanzen“ und der Handel damit stehen auf der Liste.
Abends stand Polizei vor dem Haus
Zwei Gäste in der Pension „Das Monika“ scherten sich offenbar nicht um Regeln: „Am Dienstag um 22.50 Uhr standen vier Polizisten vor unserem Haus und sahen sich in den Zimmern der zwei Männer um“, berichtet Pensionsbetreiber Friedrich Schiestl.
Tatsächlich wurden 14 Gramm Kokain und mehrere tausend Euro Bargeld gefunden. Die Polizei teilte am Tag darauf mit, dass die Briten (30 und 21 Jahre) einvernommen und dann auf freien Fuß gesetzt wurden. Kurz zuvor war das Duo mit dem Auto gestoppt, dem Lenker der Schein entzogen worden. Auch diese Amtshandlung spielte sich am Parkplatz der Pension ab.
„Man kann sich die Gäste nicht aussuchen, sie haben auf Booking.com gebucht. Aber es ist nicht angenehm, wenn man im Zentrum solcher Einsätze steht, die viele im Dorf mitbekommen“, sagte Schiestl zur „Krone“.
Demolierte Eingangstür im März
Generell war diese Wintersaison in seinem Haus vom Ärger mit irren Gästen geprägt: Anfang März trat ein Betrunkener die Eingangstür ein, weil er seinen Schlüssel verloren hatte. „Ob ich dafür entschädigt werde, ist noch offen.“ Als „Dank“ setzte es am Ende noch die schlechtestmögliche Hotelbewertung.
Schon zum Saisonstart wurde seine Frau Martina wüst beschimpft und geschüttelt. Sie wollte drei Männer wegweisen, die abends mit Skischuhen zwei weiblichen Gästen auf das Zimmer folgten.
Warnung vor amtsbekannten Urlaubern erbeten
Dem Pensionsbetreiber platzte nun der Kragen. Er will gegen sich Gäste, die keine Regeln kennen, wehren. Sein Vorschlag: Die Polizei möge straffällig gewordene Urlauber dem TVB melden, der wiederum die Vermieter warnt. „Der TVB sagt aber, solche Warnungen müssten direkt von der Polizei an die Unterkünfte ergehen“, erfuhr Schiestl. Beide Varianten sind wohl ein Wunschtraum, allein schon wegen Datenschutz.