Große Freude herrscht in der Pfarre Zell am Ziller über die bevorstehende Heiligsprechung des 1827 in Ramsau geborenen und in der Pfarrkirche Zell getauften und 1926 seliggesprochenen Tiroler Franziskanerpaters Engelbert Kolland. Die Heiligsprechung wird zusammen mit weiteren sieben spanischen Franziskanern und drei Maroniten, die 1860 in Damaskus das Martyrium erlitten, sowie drei weiteren Seligen am 20. Oktober in Rom durch Papst Franziskus erfolgen.
In der Pfarre Zell am Ziller wird die Heiligsprechung in einem Triduum vom 25. bis zum 27. Oktober gefeiert. Neben den üblichen Vorbereitungen bereiten wir uns geistlich vor durch das tägliche Beten des Engelbertgebetes und durch das Novenengebet sowie durch die Beschäftigung mit der Biographie des neuen Heiligen.
Zum Heiligen Engelbert
Engelbert Kolland wurde am 21. September 1827 in Ramsau geboren und am 22. Sept. in der Pfarrkirche Zell am Ziller auf den Namen Michael getauft. Nach einer bewegten Kindheit studierte er in Salzburg. Unter vielerlei Schwierigkeiten, mit Studiumunterbrechungen und einen Hinauswurf aus dem Seminar (Wohngemeinschaft) gelangte er zur Matura und trat in Salzburg in den Franziskanerorden ein. 1851 wurde er in Trient zum Priester geweiht.
1855 ging er nach einem sehr ergreifenden Abschied vom Zillertal und seinen nach Rachau in die Steiermark ausgewanderten Eltern ins Heilige Land. Nach einigen Monaten Dienst in der Grabeskirche in Jerusalem kam er nach Damaskus, wo er im dortigen Franziskanerkloster mit spanischen Mitbrüdern in der Seelsorge wirkte. Wegen seiner großen seeleneifrigen Hingabe an die Menschen nannten ihn die Menschen Abouna Malak, Vater Engel. Am 10. Juli 1860 erlitt er bei antichristlichen Ausschreitungen von Drusen und Muslimen den Märtyrertod. Er wurde 1926 mit sieben seiner Mitbrüder und drei Maroniten seliggesprochen.
2023 wurde ein Heiligsprechungsprozess aufgenommen, der mit der Entscheidung endete, die 11 Märtyrer von Damaskus am 20. Oktober 2024 in Rom heiligzusprechen.
Geburtshaus von Engelbert Kolland
Das Geburtsthaus ist das sogennante „Lochhäusl“, ein Holzhaus in Mitten von Ramsau/Zillertal.
Granatkapelle am Penkenjoch
Die Kapelle dem Seligen Engelbert Kolland geweiht. In der Granatkapelle hat der Bildhauer Markus Thurner eine Holzintarsie geschaffen, die das Portrait des Seligen Engelbert Kolland zeigt. Dem Material verbunden, frei von modischen Trends, mit Gespür und Leidenschaft.