3 zeitgleiche Lawineneinsätze für Bergrettung Mayrhofen

Am 04. Februar 2023 gegen 11 Uhr kam es im Skigebiet Finkenberg/Hippach zeitgleich zu drei Lawineneinsätzen. Diese forderten die Bergretter aus Mayrhofen sowie zwei Lawinenhunde bei widrigsten Bedingungen (Kälte, Sturm, Nebel mit Nullsicht). Die Bergettung Tux war ebenfalls  auf Einsatzbereitschaft am Berg vor Ort.

Im Bereich vom Gspielkopflift (Finkenberg) kam es zu einem Lawinenabgang. Die Mannschaft musste mittels Pistengeräten hinauf gebracht werden, da kein Hubschrauber fliegen konnte. Aufgrund der widrigen Bedingungen konnte die Suche erst später gestartet werden (Eigensicherung Einsatzkräfte), glücklicherweise war niemand verschüttet.

Im Bereich der Unternbergalm (Hippach) war eine Lawine mit laut Informationen zwei betroffenen Personen. Eine wurde nach der Erstversorgung durch die Bergrettung Mayrhofen vom NAH Martin 7 in das Krankenhaus geflogen.

Im Bereich der Möslbahn (Hippach) waren ebenfalls zwei betroffenen Personen, wobei eine schwer verletzt war. Hier konnte kein Hubschrauber mehr fliegen und die Bergung musste terrestisch mittels Seilsicherung durchgeführt werden. Dafür musste sämtliches Material von der Talstation Finkenberger Almbahnen (Ausgangspunkt vom ersten Einsatz) mit der Gondelbahn hinaufgebracht werden und quer durch das Skigebiet bei dichtem Nebel auf Skiern zum Einsatzort gebracht werden. Nach der Erstversorgung wurde die verletzte Person mittels Akja aus dem schwierigen Gelände abtransportiert und bei der Talstation Möslbahn dem Rettungsdienst übergeben.

Gegen 16 Uhr konnten die Bergretter aus Mayrhofen und Tux die Einsatzbereitschaft wiederherstellen.

Presseaussendungen LPD Tirol:
Am 4. Februar 2023, gegen 11:00 Uhr ging im Skigebiet „Penken“ im Bereich der „150er Tux – Gondel“ im freien Skiraum eine große Schneebrettlawine (ca. 150x400m) ab. Ein Zeuge beobachtete einen Snowboarder, welcher die Lawine in dem 40 Grad steilen Hang ausgelöst haben dürfte, verlor den Wintersportler jedoch aus den Augen. Eine Suchaktion unter Beteiligung der Bergrettung Mayrhofen und der Bergrettung Tux mit insgesamt 34 Mann und einem Lawinensuchhund wurde eingeleitet. Trotz intensiver Suche, unter Einbeziehung des Spezialsuchgerätes „Recco“, ergaben sich keine Hinweise auf eine verschüttete Person. Um 15:00 Uhr wurde die Suche schließlich abgebrochen, da auch die Gefahr einer Nachlawine zu groß war.

Am 4. Februar 2023, gegen 11:50 Uhr fuhr eine 37-jährige Australierin, ein 36-jähriger Australier und ein 41-jähriger Neuseeländer im Schigebiet Horberg in Hippach im freien Schiraum unterhalb des Sesselliftes Gerent, ohne nennenswerte Entlastungsabstände, in ca. 35 Grad steilem Gelände. Dabei löste sich ein Schneebrett mit einer Breite von ca. 50 Metern. Die 37-Jährige wurde über 100 Meter weit mitgerissen und bis zum Hals verschüttet. Ihre Begleiter gruben die Frau aus und setzten einen Notruf ab. Da eine Bergung per Hubschrauber auf Grund der sehr schlechten Sichtverhältnisse nicht möglich war, wurde die 37-Jährige von der Bergrettung Mayrhofen und der Bergrettung Tux mit Unterstützung der Pistenrettung geborgen. Sie wurde mit der Bergbahn ins Tal transportiert und von der Rettung mit einer schweren Verletzung am Bein in das Krankenhaus Schwaz eingeliefert.


Text: LPD Tirol