Vollwaise ukrainische Flüchtlingskinder am Schlegeis Stausee

Als hätten es die ukrainischen Flüchtlingskinder bzw. Jugendliche aus der Ukraine ohnehin nicht schwer genug gehabt ohne Eltern aufwachsen zu müssen. Doch dann kam plötzlich der Krieg und die vollwaisen Kinder bzw. Jugendliche mussten ihr Heimatland fluchtartig verlassen, wo sie bereits in einer Einrichtung waren. Auf der Flucht wurde sogar der Bus beschossen, was ein unvorstellbarer Schock war. Nach 10 Tagen Flucht ins Ungewisse war Innsbruck die Endstation, wo diese nun im Schloss Mentelberg (Flüchtlingsheim) untergebracht und betreut werden. Es wird versucht den Flüchtlingen den Alltag bestmöglich zu erleichtern, die Kinder gehen in den Kindergarten bzw. Schule, für die Größeren wird versucht eine Lehrstelle zu organisieren. Wie lang sie aber in Tirol bleiben dürfen bleibt dennoch ungewiss…

Am 19. Juli 2022 wurden 35 Flüchtlinge im Alter zwischen 5 und 18 (Männer) bzw. 21 (Frauen) in den Naturpark Zillertal zum Schlegeis Stausee eingeladen. Bereits bei der ersten Begrüßung beim Naturparkhaus waren alle sehr erfreut und überreichten Rudolf Klausner (Ortsvorstehung Ginzling) und Hansjörg Moigg (Bürgermeister Mayrhofen) selbstgemachte Geschenke als Dankeschön. Nach kurzer Verschnaufpause machte sich der Bus auf dem Weg zum Schlegeis Stausee. Dort angekommen staunten die Kinder/Jugendlichen und die 10 BetreuerInnen vom See und der traumhaften Landschaft.

Es standen mehrere Aktivitäten zur Auswahl, aber alle waren sich einig: Einmal über dem Abgrund schweben mit dem Flying Fox. Ganz unerschrocken, teils mit großen Emotionen schwangen sich alle über dem Abgrund entlang der Schlegeis Stausee. Am anderen Ende angekommen waren die Antworten nicht Einheitlicher: „Wow, super, mega“, alle schwärmten von der Flying Fox Fahrt. Nach einem Mittagessen ging es in den zweiten Teil, ein paar versuchten sich dann doch beim Klettersteig.

Gegen 15 Uhr fand der Ausklang beim Mehrzwecksaal Ginzling statt, wo alle zu Kaffee, Limonade und Kuchen eingeladen wurden. Musikalisch umrahmt das von den „Rastkoglern“, auch eine Einlage aus der Ukraine durfte nicht fehlen. Den Abschluss macht der „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ und wie es sich für eine Ortsvorstehung gehört machten Inge und Rudolf Klausner die passende Tanzeinlage dazu, was mit einem freudigen Klatschen vom Publikum belohnt wurde.

Die BetreuerInnen und die Flüchtlinge waren sehr dankbar, einen solchen erlebnisreichen Tag auf rund 1.800m umgeben von den Bergen bei traumhaften Wetter verbringen zu dürfen. Der Tag wird bestimmt sehr lange in Erinnerung bleiben.

Romet Gasser (Geigenlehrer) hat alles mit Rudolf Klausner organisiert. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung vom TVB Mayrhofen und vom Rotaryclub sowie Ortsvorstehung Ginzling.

Ein besonderer Dank ergeht an: Inge und Rudolf Klausner (Ortsvorstehung Ginzling), Hansjörg Moigg (Bürgermeister Mayrhofen), Judy (Naturpark Zillertal), Gerhard Hauser (Climbing Zoo), Roman Ptasiuk (ukrainischer Aushilfspfarrer), Vitaly Kosovyvh (Ukrainer). Des weiteren an Barny Anfang und Alfons Hörhager, die alle Aktivitäten kostenlos zur Verfügung gestellt haben sowie dem Verbund für jegliche Unterstützung.


Text: Zillertalfoto.at