Zillertalbahn stellt auf Wasserstoff um

Die Zillertalbahn soll künftig nicht mehr mit Diesel, sondern mit Wasserstoff betrieben werden. Damit soll die Bahn umweltfreundlicher werden. Laut Plan könnte die neue Bahn im Jahr 2022 den Betrieb aufnehmen.

800.000 Liter Diesel verbraucht die Zillertalbahn laut Angaben der Zillertaler Verkehrsvertriebe pro Jahr. Über eine Umstellung wurde bereits seit dem Sommer nachgedacht – mehr dazu in – Neue Antriebsart für Zillertalbahn. Jetzt ist die Entscheidung für den wasserstoffelektrischen Betrieb gefallen. Das liege nahe, weil Wasserstoff vor Ort hergestellt werden könne.
Etwa ein Drittel der in Tirol erzeugten Wasserkraft komme derzeit aus dem Zillertal, unterstützt Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) die Entscheidung. Zu Schwachlast-Zeiten könnte die für die Bahn produzierte Energie dann günstig auch für andere Zwecke bereitgestellt werden.

Beispielprojekt für Alpenraum
Laut den Zillertaler Verkehrsbetrieben ist die Zillertalbahn damit die erste Schmalspurbahn der Welt, die mit Wasserstoff fährt. Bis zur Inbetriebnahme sind allerdings noch viele Schritte nötig. Vom Test eines Prototypen bis zur Ausschreibung der Triebwagen und dem Aufbau der Wasserstoff-Produktionsanlage. Die Finanzierung müsse noch genau geregelt werden, heißt es. Die neue Wasserstoffbahn inklusive der notwendigen Infrastruktur soll rund 80 Millionen Euro kosten.

Verkehrsentlastung für Zillertal
Die Umrüstung soll nicht nur ein Schrit zu mehr Nachhaltigkeit sein, sondern auch die Mobilität im Zillertal verändern. Auch die Streckenführung wird sich deshalb ändern. Um auch die Skigebiete miteinzubauen und den Gästen die Möglichkeit zu geben, von der Schiene direkt auf die Piste zu gelangen, sollen die drei Skigebiete im Zillertal an die Bahn angeschlossen werden. Die Bahnhöfe sollen sich bei den Talstationen der Skigebiete befinden.


Text: tirol.orf.at
Bilder: Zillertaler Verkehrsbetriebe AG - Danke!