Verbreitet heikle Lawinensituation bei kritischer Stufe 3

Derzeit herrscht große Lawinengefahr in Tirol. So wie etwa im Skigebiet Rastkogel in Lanersbach, wo sich außerhalb vom gesicherten Skiraum eine große Lawine löste. Informationen über beteiligte Personen liegen nicht vor.

Infos Lawinenwarndienst Tirol:

Beurteilung der Lawinengefahr
Nach einem sehr lawinenreichen gestrigen Tag ist die Lawinengefahr in Tirol leicht zurückgegangen. Verbreitet herrscht jedoch immer noch eine kritische Stufe 3! Spontane Schneebrettlawinen sollten heute kaum mehr zu beobachten sein. Am ehesten ist dies in stark besonnten Hängen während des Nachmittags denkbar. Allerdings gibt es durch den Regeneinfluss eine erhöhte Abgangsbereitschaft von Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen. Wintersportler können zudem die Schneedecke in den vom Regen beeinflussten Gebieten vermehrt im extrem steilen Gelände in Form von nassen Lockerschneelawinen auslösen. Allgemein mahnen wir Wintersportler zu großer Zurückhaltung. Die in der Höhe frisch gebildeten Triebschneepakete können mitunter leicht durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden. Unerfahrenen Personen raten wir, unbedingt auf den gesicherten Pisten zu bleiben. Wichtig zu erwähnen ist auch noch, dass Lawinen, die durch Lawinensprengungen ausgelöst werden, heute im schneereichen Westen durchaus noch groß werden können. Zu beachten ist auch, dass im niederschlagsärmeren, südlichen Osttirol die Situation für den Wintersportler allein schon durch die kürzlichen, massiven Schneeverfrachtungen in der Höhe auch als heikel anzusehen ist.

Schneedeckenaufbau
Die gestrige Warmfront brachte den von der ZAMG-Wetterdienststelle vorhergesagten Niederschlag. Im Westen waren es bis etwa 60cm Neuschnee, weiter im Osten meist zwischen 20 und 40cm. Die Schneedecke wurde durch den Regeneinfluss bis meist 2000m, lokal etwa 2300m hinauf zumindest oberflächig durchnässt und dadurch geschwächt. Die gestern sehr aktive Schwachschicht in Form von oberflächennah überschneitem Pulverschnee bzw. Graupel sollte inzwischen nur mehr beginnend von etwa 2300m aufwärts zu stören sein. Tiefer liegende, kantige Schichten sind weiterhin aktiv und können v.a. an Übergangsbereichen von wenig zu viel Schnee gestört werden.

Tendenz
Die Situation für den Wintersportler bleibt heikel. Allerdings langsamer Rückgang der Lawinengefahr.


Text: Zillertalfoto.at / Lawinenwarndienst Tirol